KULTUR UND TRADITION
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Das Gebiet um die Nordsee wird von ineinander verflochtenen Kulturimpulsen und nahen Handelsverbindungen geprägt. Der nördliche Teil dieses Gebiets gehörte im frühen Mittelalter zum altnorwegischen Gebiet, so dass historisch gesehen Sprache und Kultur diese Nachbarschaft zwischen den britischen Inseln und Westnorwegen deutlich zeigen. |
Auch im Mittelalter und bis in die nahe Vergangenheit hinein gingen enge Handelsverbindungen zwischen Schottland, Friesland, Norddeutschland, Jylland und Westnorwegen über die Nordsee. Besonders die hanseatischen Handelsmächte des späten Mittelalters, die von den norddeutschen Städten gesteuert wurden, haben in den Landschaften und Städten entlang der atlantischen Küste ihre kulturellen Spuren hinterlassen. Die Volkskunst und Volksmusik zeigt deutlich viele Verbindungslinien zwischen den Ländern die norwegische Ziermalerei und schwedische Bauernmalerei haben ihren Ursprung in den gleichen Renaissancequellen und die Volkslieder und Tänze haben viele gleiche Züge, aber auch interessante regionale Unterschiede. |
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Die großen Reigentänze, die auf Shetland erhalten geblieben sind, haben parallele Formen auf den Färöer-Inseln; in Westnorwegen und den südlichen Nordseeländern sind diese Traditionen dahingegen mehr oder weniger verschwunden. Die Trachtentraditionen sind jedoch immer noch ein lebendiger Teil der heutigen Gesellschaft, in allen Landschaften um die Nordsee, und am ausgeprägtesten ist zweifellos der schottische Quilt. Der schottische Dudelsack und die norwegische Harding-Geige sind kulturelle Traditionen, die zu nationalen Symbolen herangewachsen sind. |